Immobilien-Vermögen afrikanischer Staatsoberhäupter in Dubai durch internationale Medienumfrage aufgedeckt

Immobilien-Vermögen afrikanischer Staatsoberhäupter in Dubai durch internationale Medienumfrage aufgedeckt

Eine internationale Medienrecherche enthüllt das Ausmaß des Vermögens afrikanischer Staatschefs und ihrer Angehörigen in Dubai. Durch ein Datenleck konnten mehrere Medien, darunter in Frankreich die Zeitung Le Monde, die Identität der Eigentümer oder Bewohner von hunderttausenden von Immobilien in dem Emirat herausfinden.

„Dubai Unlocked“, so der Name dieser Untersuchung, zeigt insbesondere, wie Persönlichkeiten aus Gabun, dem Tschad oder auch aus Kongo-Brazzaville dort Millionen von Euro mit zweifelhafter Herkunft investiert haben.

Es handelt sich um Luxusimmobilien: Luxuswohnungen in den begehrtesten Wolkenkratzern von Dubai oder außergewöhnliche Villen mit Golfplätzen… Immobilieninvestitionen mit Geldern, deren Herkunft oft verdächtig ist, vor denen Dubai aber systematisch die Augen verschließt, was das Emirat zu einem weitaus sichereren Ziel als Europa oder die USA macht.

In ihrer Untersuchung nennt die Zeitung Le Monde insbesondere den Namen von Marie-Madeleine Mborantsuo, die über 30 Jahre lang Präsidentin des Verfassungsgerichts von Gabun war und Omar Bongo nahestand. Sie soll sechs Millionen Euro gezahlt haben, um sich 2013 fünf Wohnungen und zwei Villen in Dubai zu kaufen.

Politische Persönlichkeiten aus Kongo-Brazzaville und dem Tschad
In Kongo-Brazzaville taucht der Name der Schwiegertochter von Präsident Denis Sassou-Nguesso, Nathalie Boumba-Pembe, im Register von Dubai auf, wo sie 2018 eine 700 Quadratmeter große Villa für 3,5 Millionen Euro erworben haben soll. Die US-Justiz interessierte sich bereits für ihr Vermögen, nachdem sie ein hochwertiges Apartment in Florida entdeckt hatte, das ihr Ehemann Denis Christel Sassou-Nguesso ihr geschenkt hatte.

Der Name des kongolesischen Innenministers Raymond Zéphirin Mboulou taucht ebenfalls in den Ermittlungen von Le Monde auf. Im Jahr 2016 soll er sich am selben Tag eine Villa und zwei Luxuswohnungen für mehr als drei Millionen Euro gekauft haben.

Die Liste ist jedoch noch länger. Im Tschad sollen „zahlreiche politische Persönlichkeiten“ eine oder mehrere Immobilien in dem Emirat besessen haben. Die Angaben sind jedoch oft sehr bruchstückhaft, außer beispielsweise im Fall von Mahamat Hissein Bourma, dem Schwager des ehemaligen Präsidenten Idriss Déby. Nachdem er die Leitung der Kohlenwasserstoffgesellschaft des Tschad übernommen hatte, soll er sich fünf Wohnungen und später eine riesige Villa in Dubai gekauft haben.

Isabel Dos Santos, die Tochter des ehemaligen angolanischen Präsidenten, die wegen Korruption und Veruntreuung angeklagt wurde, soll nun unbehelligt in Dubai leben. (Quelle: RFI, Bild von achim kottermann auf Pixabay)