Entsetzen in Mali: Soldaten werden des Kannibalismus beschuldigt

Entsetzen in Mali: Soldaten werden des Kannibalismus beschuldigt

In den sozialen Netzwerken ist ein unerträgliches Video aufgetaucht, das zeigt, wie ein malischer Soldat in Uniform eine Leiche mit einer Machete aufschlitzt und seine Absicht ankündigt, ihre Leber zu essen. Seine Kameraden, die bei der Szene anwesend sind, lachen und verlangen sogar nach Körperteilen des Opfers.

Der Ursprung des Videos bleibt unklar. Das genaue Datum und der genaue Ort wurden nicht ermittelt. Quellen legen nahe, dass es in Zentralmali zwischen Juni 2022 und Mai 2024 gefilmt wurde. Der Kontext scheint darauf hinzudeuten, dass das Video während Militäroperationen gegen die dschihadistische Gruppe JNIM gedreht wurde. Quellen berichten, dass die Soldaten die Leichen von im Kampf getöteten Dschihadisten zur Schau stellten.

Angesichts dieser schockierenden Bilder hüllt sich die malische Armee in Schweigen. Menschenrechtsorganisationen verurteilten ihrerseits diese barbarischen Handlungen, die schwere Menschenrechtsverletzungen darstellen, aufs Schärfste. Es ist leider nicht das erste Mal, dass solche Gräueltaten in Mali begangen werden. Bereits 2019 hatte ein ähnliches Video, in dem Dozo-Jäger, die als Stellvertreter der Armee fungieren, eine Leiche verstümmeln, für weltweite Empörung gesorgt.

Ein Klima des Terrors im zentralen Teil des Landes
Laut einer malischen Sicherheitsquelle sollen ähnliche Fälle der Hierarchie gemeldet worden sein. Diese Quelle erklärt diese Taten mit der Härte des Konflikts und dessen Auswirkungen auf die Psyche der Soldaten. Das Video wirft Fragen über das Vorgehen der malischen Streitkräfte und der Gruppen, die sie im Kampf gegen den Dschihadismus unterstützen, auf. Es wird von den zuständigen Behörden erwartet, dass sie eine gründliche Untersuchung durchführen und die Verantwortlichkeiten zuordnen.

Darüber hinaus gibt es seit mehreren Monaten Zeugenaussagen und Berichte über Übergriffe durch die malischen Streitkräfte und die Wagner-Gruppe in Zentralmali. Diese Übergriffe, zu denen summarische Hinrichtungen, Vergewaltigungen, Plünderungen und das Niederbrennen von Dörfern gehören, haben die Region in ein Klima des Terrors und der Gewalt gestürzt. Die Opfer sind hauptsächlich Zivilisten, die häufig aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder ihrer angeblichen Zusammenarbeit mit dschihadistischen Gruppen ins Visier genommen werden.

Diese Übergriffe führten zu einer Massenflucht der Bevölkerung und verschärften die Spannungen zwischen den Volksgruppen. Besonders besorgniserregend ist die Beteiligung der Wagner-Gruppe an diesen Gräueltaten. Diese Gruppe, die für ihre brutalen Methoden und ihre mangelnde Achtung der Menschenrechte bekannt ist, wurde 2021 von den malischen Behörden nach Mali entsandt, um bei der Bekämpfung dschihadistischer Gruppen zu helfen. Ihr Einsatz ging jedoch mit einer Zunahme von Menschenrechtsverletzungen einher.

Trotz der Anklagen von Menschenrechtsorganisationen und den Vereinten Nationen haben die malischen Behörden keine konkreten Schritte unternommen, um diese Übergriffe zu beenden oder die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen. Diese Straflosigkeit ermutigt zu weiteren Übergriffen und nährt das Gefühl der Ungerechtigkeit unter der lokalen Bevölkerung. (Quelle: afrik.com)