DAS-Afrika-Pressespiegel KW 45/2022: Neue Hoffnung

DAS-Afrika-Pressespiegel KW 45/2022: Neue HoffnungErste Abkommen zur Klimafinanzierung auf der COP-27: Seit Sonntag findet die diesjährige UN-Weltklimakonferenz COP-27 unter dem Vorsitz des ägyptischen Außenministers Sameh Shoukry in Sharm el-Sheikh, Ägypten, statt. Der Schwerpunkt der „Afrikanischen COP“ soll auf Kooperationen und Erleichterungen hinsichtlich der Finanzierung der Klimakrise mit einem speziellen Fokus auf dem Programmpunkt der Klimakompensation liegen.

Unter dem Stichwort „loss and damages“ (dt. „Verluste und Schäden“) steht in diesem Jahr erstmalig die finanzielle Unterstützung ärmerer Länder durch die für den Klimawandel verantwortlichen Industrienationen auf der offiziellen Agenda, was u.a. von mehreren afrikanischen Regierungschefs gefordert worden war. Im letzten Jahr bei der COP-26 in Glasgow wurde dies von den USA und der Europäischen Union noch blockiert.

Die ersten Tage der zweiwöchigen Konferenz, wovon einer als „Africa Day” dem gesamten Kontinent gewidmet war, brachten bereits einige neue Partnerschaften und Abkommen im Bereich der Klimafinanzierung hervor: Das Unternehmen für erneuerbare Energien Masdar, mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten, unterzeichnete am Dienstag ein Memorandum mit Ägyptens größten Entwicklern erneuerbarer Energien Infinity und Hassan Allam Utilities über den Bau einer der größten Windparks der Welt. Dieser soll Teil der ägyptischen Green-Corridor-Initiative werden und rund 23,8 Millionen Tonnen der ägyptischen CO2-Emissionen ausgleichen.

Am selben Tag unterzeichnete Namibia eine Absichtserklärung mit der Europäischen Union über erneuerbaren Wasserstoff und seltene Rohstoffe (siehe KW 44/2022) und sicherte sich zudem rund 540 Millionen Euro an Klimafinanzierung von der niederländischen Regierung und der Europäischen Investitionsbank. Diese sollen in die Produktion von grünem Wasserstoff investiert werden und Namibia im Bereich der erneuerbaren Energien als Anlaufstelle auf dem afrikanischen Kontinent positionieren. Deutschland und Kenia unterzeichneten ebenfalls am Dienstag eine bilaterale Klima- und Energiepartnerschaft, die Kenia bei der Erreichung des Ziels, bis 2030 100% der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien zu bestreiten, unterstützen soll. Bereits heute produziert das ostafrikanische Land ca. 90% seines Stroms aus erneuerbaren Energien und gilt somit als globaler Vorreiter. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa stellte derweil die Details des 8,5 Milliarden Dollar Investitionsplans zur Umsetzung der im Rahmen der letztjährigen Klimakonferenz angekündigten Just Energy Transition Partnership (JETP) vor. Das Abkommen für eine gerechte Energiewende, das vom Vereinigten Königreich, den USA, Frankreich, Deutschland und der Europäischen Union unterstützt wird, sieht eine Umstellung von Südafrikas Energiesektor vor und soll 90% der Kosten für die Stilllegung von Kohlekraftwerken und den Ausbau der erneuerbaren Energien sowie die Stärkung der Netzinfrastruktur abdecken. Die Umsetzung der Klimafinanzierung gilt als entscheidend für einen nachhaltigen Erfolg der COP-27, die am 18. November endet.

Friedensabkommen in Äthiopien: Am Montag trafen sich die ehemaligen Konfliktparteien des äthiopischen Bürgerkrieges in Nairobi, Kenia, um die Umsetzung des Friedensabkommens zu konkretisieren …

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