Cheb Khaled, König des Raï: seine Affinität zu Marokko kommt in Algerien nicht gut an

Cheb Khaled, König des Raï: seine Affinität zu Marokko kommt in Algerien nicht gut anKhaled Hadj Brahim, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Cheb Khaled“, ist ein Nordafrikaner zwischen zwei Ländern: Algerien, seinem Geburtsland, und Marokko, seiner Wahlheimat. Geboren am 29. Februar 1960 in Oran, Algerien, hat Khaled nie einen Hehl aus seiner Verbundenheit mit dem Königreich Marokko und seiner Freundschaft mit König Mohammed VI. gemacht. Aufgrunddessen hat Letzterer als Marokkaner eingebürgert, so dass der König des Raï nun einen marokkanischen Pass besitzt.

Cheb Khaled besitzt sogar eine Villa, die ihm König Mohammed VI. geschenkt hat, nicht weit von Algerien entfernt. Das zeigt, wie tief die Freundschaft zwischen den beiden Männern ist. Eigentlich ist Cheb Khaled also einfach ein Algerier-Marokkaner oder ein Marokkaner-Algerier. Wie auch immer, er behauptet, beiden Ländern zugehörig zu sein und „betet jeden Tag, dass diese beiden Völker vereint und unteilbar seien“. Ein Appell, den er bei jeder sich bietenden Gelegenheit wiederholt.

Dies findet jedoch nicht einstimmig Zustimmung. König des Raï wird oft von seinen algerischen Landsleuten kritisiert, die die Meinung des Sängers, sowohl Algerier als auch Marokkaner sein zu wollen, nicht verstehen. Offensichtlich ist für die Mehrheit der Algerier Cheb Khaled entweder  einer von ihnen, oder er ist Marokkaner.

Zur Unterstützung des libanesischen Volkes bei der Explosionskatastrophe im August 2020 hatte der Raï-Sänger eine Videobotschaft veröffentlicht, in der er mit drei Flaggen auftrat: libanesisch, algerisch und marokkanisch. Die dritte Flagge, die marokkanische, kam bei den Algeriern nicht gut an, die das Vorgehen des Sängers verurteilten. Daraufhin machte Cheb Khaled deutlich, dass er keinen Unterschied zwischen den beiden Nachbarvölkern sieht und dass für ihn die Welt eins ist, die Völker eins sind.

Ein Standpunkt, der in Algerien nicht gut ankommt … (Quelle: afrik.com, Foto: Magharebia)