AES-Gipfel in Niamey: Burkina Fasos Präsident Traoré geißelt „Salon-Sklaven“ und Imperialismus

AES-Gipfel in Niamey: Burkina Fasos Präsident Traoré geißelt "Salon-Sklaven" und Imperialismus

Das erste Gipfeltreffen der Allianz der Sahel-Staaten (AES) in Niamey war von einer Brandrede des burkinischen Präsidenten Ibrahim Traoré (Foto) geprägt, in der er die afrikanischen Führer als „Salon-Sklaven“ im Dienste der imperialistischen Mächte anprangerte. Diese Erklärung erfolgte vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen den AES-Ländern und der ECOWAS, die die komplexen Herausforderungen widerspiegeln, denen sich die Sahelzone gegenübersieht.

Die Staats- und Regierungschefs von Burkina Faso, Mali und Niger trafen sich in Niamey zum ersten Gipfeltreffen der Allianz der Sahel-Staaten (AES) und markierten damit einen entscheidenden Moment im Kampf gegen den Terrorismus und für die regionale Entwicklung. Das Treffen fand vor dem Hintergrund der Spannungen mit der ECOWAS statt und unterstrich die komplexen Herausforderungen, denen sich die Sahel-Nationen gegenübersehen.

Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Sicherheitsfrage, die sich als absolute Priorität herauskristallisierte. Angesichts der zunehmenden dschihadistischen Angriffe bekräftigten die Staatschefs ihre Verpflichtung, die militärische Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen zu verstärken. Außerdem richteten sie einen dringenden Appell an die internationale Gemeinschaft, sich stärker am Kampf gegen den Terrorismus in der Sahelzone zu beteiligen.

Gleichzeitig verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs einen ehrgeizigen Entwicklungsplan, der die Region umgestalten soll. Dieser Plan, der sich auf Landwirtschaft, Bildung, Gesundheit und die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen konzentriert, versucht, die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung zu verbessern und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der Sahelzone zu stärken. Die Umsetzung dieses Plans wird die Mobilisierung umfangreicher finanzieller Ressourcen erfordern – eine Herausforderung, der sich die drei Länder gemeinsam stellen müssen.

Regionale Spannungen: Zwischen interner Kritik und Warnungen der ECOWAS.
Der Gipfel war auch von starken Erklärungen geprägt, insbesondere von der des Präsidenten von Burkina Faso, Hauptmann Ibrahim Traoré. In einer leidenschaftlichen Rede prangerte er die, wie er es nannte, „Salon-Sklaven“ an. und warf einigen afrikanischen Führern vor, die Entwicklung des Kontinents seit der Unabhängigkeit zu bremsen. Traoré kritisierte diejenigen scharf, die seiner Meinung nach die Reichtümer Afrikas zugunsten der imperialistischen Mächte plündern, und forderte einen radikalen Wandel in der Regierungsführung des Kontinents.

Diese internen Spannungen sind ein Echo der externen Herausforderungen, denen sich die AES-Länder gegenübersehen. Am Tag vor dem Gipfel, auf der 65. ordentlichen Tagung der ECOWAS in Abuja, warnte der Präsident der Kommission, Dr. Umar Aliou Turay, vor den schwerwiegenden Folgen des Austritts von Mali, Burkina Faso und Niger aus der Regionalorganisation.

Dr. Turay wies auf die Gefahr eines Zerfalls der ECOWAS hin und warnte, dass der Austritt den freien Personenverkehr stören, die regionale Unsicherheit verschärfen und zu einer diplomatischen und politischen Isolation der drei Länder führen könnte. Er verwies auch auf die wirtschaftlichen Auswirkungen, darunter die mögliche Aussetzung von ECOWAS-Projekten und -Programmen mit einem geschätzten Wert von über 500 Millionen US-Dollar in diesen Ländern.

Der Gipfel von Niamey markiert somit einen Wendepunkt für die Sahelzone.

Die AES positioniert sich als Alternative zu den bestehenden regionalen Strukturen und verspricht einen Ansatz, der besser auf die spezifischen Herausforderungen der Region zugeschnitten ist. Der Erfolg dieser Initiative wird jedoch von der Fähigkeit der drei Länder abhängen, ihre Verpflichtungen in die Tat umzusetzen und durch die unruhigen Gewässer der regionalen und internationalen Beziehungen zu navigieren.

Da sich die Sahelzone an einem Scheideweg befindet, stellt die AES eine Hoffnung auf Erneuerung für eine Region dar, die lange Zeit von Instabilität und Armut geprägt war. Die Zeit wird zeigen, ob diese Allianz die vor ihr liegenden gewaltigen Herausforderungen meistern und den Menschen in der Sahelzone den lang ersehnten Frieden und Wohlstand bringen kann. (Quelle: afrik.com)