Russland nutzt die Verbitterung der Afrikaner mit der langjährigen politischen und wirtschaftlichen Dominanz des Westens und stärkt seinen Einfluss in Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union. Man hat so ziemlich alles im Angebot außer moralischen Belehrungen.
Kapstadt, 1672: Verzweifelte Soldaten des 30-jährigen Krieges suchen Zuflucht am Kap. Deutsche, Schweden, Dänen und Belgier. Versklavte Menschen aus Ghana, Angola und Paliacatta werden an diesen Ort verschleppt. Ureinwohner bewirtschaften ihr Land, halten Rinder und Schafe und gehen auf Jagd.
Von *Volker Seitz Nach Jahrzehnten milliardenschwerer Entwicklungshilfe zieht Volker Seitz, Botschafter a.D., eine ernüchternde Bilanz. Entwicklungshilfe macht die Länder arm, abhängig – und vor allem jene reich, die sie verwalten. Die „Hilfe“ hat mehr Abhängigkeit als Fortschritt geschaffen. Sein Plädoyer: Statt immer neuer Milliarden und moralischer Gesten brauche Afrika endlich Ehrlichkeit, Eigenverantwortung und wirtschaftliche Perspektiven.
Von *Wolfgang Kolb. Vielleicht können nur noch Friedenstruppen einen Waffenstillstand im Ukrainekrieg erreichen. Wenn ja, dürften sie aber nicht aus Europa, sondern aus Afrika stammen. Klingt exotisch, aber der Gedanke hat Charme.
Die kongolesische Provinz Tshopo war Schauplatz einer extrem grausamen Gewalttat. Zwei Ärzte – Dr. John Tangakeya, Epidemiologe und Leiter des Epidemiebehandlungszentrums (CTE) von Makiso, sowie Dr. Placide Mbungi, Mitarbeiter der Hochschule für öffentliche Gesundheit in Kisangani – wurden am Montag der vergangenen Woche, in Ilambi (Region Isangi) gelyncht und lebendig verbrannt.
Bei der Einweihung des neuen Safran-Triebwerkskomplexes in Nouaceur signalisierte die Anwesenheit des Kronprinzen Moulay El Hassan an der Seite von König Mohammed VI. eine beschleunigte Vorbereitung auf die Machtübernahme. Diese mediale Inszenierung fällt in eine Zeit, in der die marokkanische Jugend das System zunehmend in Frage stellt – ohne jedoch die Monarchie selbst anzutasten.
Frankreich hat Madagaskars Präsident Andry Rajoelina aus dem Land ausgeflogen, nachdem wochenlange, von Jugendlichen angeführte Proteste und militärische Überläufe die Inselnation im Indischen Ozean ins Chaos gestürzt hatten. Die dramatische Evakuierung, die Berichten zufolge mit einem französischen Militärflugzeug durchgeführt wurde, folgte auf Massenkundgebungen, in denen der Rücktritt Rajoelinas gefordert wurde, und markiert das jüngste Kapitel einer Welle jugendlicher Aufstände, die Regierungen in ganz Afrika erschüttern.
Madagaskars Regierung, die in den letzten Wochen massiv unter Druck geraten ist, hat kürzlich von einem versuchten Putsch gesprochen, während die von Jugendlichen angeführte Protestbewegung im Land weiter an Zulauf gewinnt. Am Wochenende schlossen sich Mitglieder der Armee den Demonstrationen an, die den Rücktritt von Präsident Andry Rajoelina fordern.
Mali hat eine neue Visapolitik eingeführt, die von US-Bürgern verlangt, vor der Einreise eine Kaution von bis zu 10.000 US-Dollar zu hinterlegen. Diese Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf eine ähnliche Regelung, die von der Trump-Regierung gegenüber malischen Staatsbürgern eingeführt wurde.
Der Krieg im Sudan ist eine der größten humanitären Katastrophen unserer Zeit – und doch erhält er kaum mediale und politische Aufmerksamkeit. Mit dem zweitägigen Event „Khartoum Calling – Voices for Sudan“ am 14. und 15. Oktober setzen das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) und Aktion gegen den Hunger gemeinsam mit Reporter ohne Grenzen und Niddal Salah-Eldin ein Zeichen für Sichtbarkeit, Solidarität und politische Wirkung.
Diese Woche im DAS-Pressespiegel: In Côte d’Ivoire kommt es zu politischen Spannungen, Deutschland und Ruanda schließen Finanzierungsabkommen in Höhe von 18 Millionen Euro ab, in London startet die Ausstellung Nigerian Modernism, u.a.
Im Oktober geriet ein Asylbewerber unter Terrorverdacht. Er soll einen Anschlag auf die israelische Botschaft geplant haben. Doch der Vorwurf ist haltlos. Dennoch läuft das Verfahren gegen den Libyer bis heute.
Am Sonntag lässt sich Kameruns Präsident Biya wiederwählen, aber an den Problemen vieler Menschen geht diese Wahl vorbei. Ein Besuch bei Kriegsvertriebenen.
Während König Mohammed VI. an diesem Freitag, dem 10. Oktober, anlässlich der Eröffnung der Herbsttagung des Parlaments vor beiden Kammern sprechen soll, fanden am Donnerstagabend in mehreren Städten des Landes neue Demonstrationen auf Aufruf des Kollektivs Gen Z 212 statt, berichtet RFI.
Russland weitet seine diplomatische und touristische Präsenz in Afrika aus und plant, vier weitere afrikanische Staaten in seine wachsende Liste visumfreier Partnerländer auf dem Kontinent aufzunehmen. Das Land vertieft damit seine diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Afrika.